Dekanat feiert Abschluss der Kirchenmusikwoche im Kloster Eberbach / 700 Kehlen singen in Basilika
Etwa 700 Menschen haben mit einem Festgottesdienst den Abschluss der Woche der Kirchenmusik des Evangelischen Dekanates Bad Schwalbach in der Basilika des Kloster Eberbach gefeiert. Fünf Menschen im Alter zwischen acht und 74 Jahren gaben dabei ein persönliches Statement ab, warum sie Kirchemusik machen. Alexandra Binding, sagte „Ich spiele im Posaunenchor, weil die Verkündigung der frohen Botschaft mit Blechblasinstrumenten für mich eine ausgesprochen fröhliche Möglichkeit ist, evangelisch zu sein.“ In ihrer Familie sei es Tradition „Blech zu spielen“, so Binding. Gisela Diefenbach, Organistin in Strinz-Margarethä berichtete davon, wie ihre Eltern in der Nachkriegszeit unter schwierigsten Bedingungen, ihr ein Klavier besorgten, weil sie ihr Talent gesehen hätten. Noch heute seien Choräle aus dem Gesangbuch für sie Quelle von Kraft, Trost und Freude zugleich. Die achtjährige Silvana, die bei den „Rotkehlchen“ aus Neuhof mitsingt, sagte selbstbewusst: „Ich singe gerne, weil man seine Gefühle dabei ausdrücken kann!“ Kirchenpräsident Dr. Volker Jung betonte in seiner Festpredigt, dass „wir unseren Liedern zutrauen, dass sie etwas bewegen. Kirche macht Musik – Musik macht Kirche. Und dazu gehört auch ihr“.
Saxofonklänge erfüllen Basilika
Es sei ein besonders würdiger Abschluss, den Gottesdienst im Kloster Eberbach zu feiern. „Hier in der Basilika klingt es ja noch mal alles anders!“ Dass nicht nur der Chorgesang und Bläser im Raum besonders klingen, sondern auch ein einzelnes kleines Saxofon in der Lage ist, „die durchbeteten und durchsungenen Mauern“, zu füllen, davon konnten sich die Besucher während des Gottesdienstes überzeugen. Gert Zimanowski durchflutete die Basilika regelrecht zwischen Psalmversen und den einzelnen Statements mit seinem Saxofon-Spiel. Diese ungewöhnlichen Klänge rundeten, zusammen mit einer alten Truhenorgel, den Posaunen und Trompeten sowie den Sängerinnen und Sängern, unter der Leitung von Dekanatskantor Thomas Wächter, sowie Tassilo Schlenther und Patrick Leidinger den Gottesdienst musikalisch ab. Die Besucher ließen sich von Beginn an vom Gesang der Chöre mitreißen, etwa bei „All creatures our God and king„ von John Rutter. Im Wechsel, mit Chören, Bläsern und Kinderchor stimmten 700 Kehlen Lieder wie „ich singe Dir mit Herz und Mund“ oder „Wenn das Brot, dass wir teilen als Rose blüht“ kraftvoll an.
Dekan Klaus Schmid betonte, dass Martin Luther die Musik nach der Theologie als höchste Kunst bezeichnet habe. „Durch die Musik komme Gott einem besonders nah“. Auch Volker Jung erklärte, dass bereits die ersten Christen die Musik hochgeschätzt hätten. Die ersten Gemeinden könnten viele Lieder vom alltäglichen Kampf singen. „Die Musik helfe einem – auch heute noch – dass der alltägliche Kampf uns nicht niederdrückt. Wir wollen das Wort Christi unter uns wohnen lassen, unter uns klingen und erklingen lassen, damit es zur Lebensmelodie wird“, so der Kirchenpräsident.