„Kirche aus dem Häuschen“

Dekanats-Online-Gottesdienst macht Mut und zeigt bunte Hoffnung / Musikalische Premiere mit vier Kantoren

„Es wird ein richtig bunter Gottesdienst!“, versprechen die Organisatoren des ersten Dekanats-Online-Gottesdienstes. Sechs Kurzbeiträge, die zeigen, wie Seelsorgerinnen und Seelsorger auch in der Corona-Zeit für Menschen da sind und da waren, sind zu sehen. Dazu gibt es Slideshows und interaktive Mitmach-Elemente. Ein ganz besonderer Leckerbissen wird musikalisch serviert: Die vier Kantoren im Dekanat spielen gemeinsam an den Orgeln, acht Hände, acht Füße, zeitgleich und zusammen. Außerdem haben die Kirchenmusiker Lieder zum Mitsingen vorbereitet.

„Das Corona-Virus hat auch die Kirchengemeinden ins Mark getroffen“, weiß Propst Oliver Albrecht, der im Gottesdienst kurze Impulse zur aktuellen Situation geben wird. Aber Kirche sei durch die Corona-Pandemie vor allem in Bewegung geraten. An die Gartenzäune, zu den Altenheimen, auf die öffentliche Plätze und ins Internet. „Kirche aus dem Häuschen“, nennt der Propst die Bewegung. „Könnte es sein, dass wir die ganze Zeit ein bisschen viel mit uns alleine und in unseren Gebäuden waren?“, fragt er selbstkritisch.

Ob Trickfilme für Kinder, Workouts mit Psalmen, Seelsorge am Gartenzaun oder das erste „digitale Konzert“ der Idsteiner Kantorei: Im digitalen Gottesdienst blüht regelrecht Hoffnung auf, wie man mit der Situation, in der sich die Welt befindet, umgehen kann. Der Schmerz und Traurigkeit über das, was man vermisst, bleibt nicht unausgesprochen.

Am Sonntag, den 6. September wird man in der ganzen Region daher „gemeinsam“ schauen können. Nicht analog in der Unionskirche mit 700 Personen, wie ursprünglich geplant, aber digital in Wohnzimmern, auf Balkonen und Terrassen und sogar auch in Kirchen. Mit Abstand und Hygieneregeln.

Interaktiv Mitgestalten
Die Zuschauer werden sich aktiv beteiligen können. Etwa indem sie Selfies schicken, von aus sie gerade schauen oder auch wofür sie – trotz oder wegen Corona – dankbar sind.

Nicht nur die „Corona-Zeit“ habe gezeigt, so Dekan Klaus Schmid, dass es in der Evangelischen Kirche und im Dekanat „verschiedene Gaben aber einen Geist gäbe.“ Der Ausspruch stammt aus dem Brief des Apostel Paulus an die Gemeinde in Korinth. Paulus und auch die Dekanatsvertreter wollen damit ausdrücken, dass unter dem Geist Gottes Christen ihren Glauben ganz unterschiedlich leben und die frohe Botschaft in vielfältigsten Formen verkündet wird.

Der Gottesdienst wird dem Link https://bit.ly/dekanat-live am Sonntag ab 9.45 Uhr live geschaltet und beginnt um 10 Uhr.