Northern Lights – Lichter des Nordens

So, 09. Feb. 2014, evang. Kirche Geisenheim, 17 Uhr:
So, 16. Feb. 2014, Pfarrkirche St. Martin, Oestrich, 17 Uhr:

northern

Die Kantorei singt alte und neue Chormusik aus Schweden, Norwegen und Finnland – temperamentvoll, melancholisch, spannend und mitreißend!

Wussten Sie, dass in den skandinavischen Ländern anteilig mehr Menschen in einem Chor singen als in jedem anderen Land der Erde? Allein in Schweden ist beispielsweise jeder zehnte Einwohner sängerisch aktiv, und ohne Übertreibung stellen wir fest, dass bis heute in Skandinavien bis ins Baltikum hinein das Chorsingen eine regelrechte Volksbewegung ist.

Aufbauend auf einer reichen nordischen Volksmusik-Tradition als Inspirationsquelle sind daher Chorkompositionen aus Schweden, Norwegen oder Finnland schon lange kein Geheimtipp mehr. Ganz im Gegenteil: Sie sind längst als eine der reichsten und klangschönsten Quellen wundervoller Vokalklänge anerkannt, genau wie die nordische Natur mal wild und temperamentvoll, dann wieder ganz sanft und melancholisch.

Die Neue Rheingauer Kantorei und ihr Leiter Tassilo Schlenther laden zu einer musikalischen Reise durch Nordeuropa ein – reisen Sie mit?

Oratorium „Elias“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy

Er ist ein Mann der Tat, ein alttestamentarischer Gotteskrieger, der die falschen Propheten vom Socken stürzt, der ein totes Kind zum Leben erweckt und das Volk Israels auf den rechten Weg führt, an dessen Unglauben er dennoch fast zerbricht.

Obwohl über den biblischen Propheten Elias kein eigenes Prophetenbuch überliefert ist, zählt er dennoch zu den bedeutendsten Gestalten des Alten Testaments und wir auf eine Stufe mit Moses gestellt. Beide verbindet die direkte Gottesbegegnung am Berge Horeb.

Felix Mendelssohn-Bartholdy hat das Portrait dieses Mannes nach den Schilderungen aus dem ersten und zweiten Buch der Könige in starken klanglichen Bildern erstellt. Er realisierte mit seinem abendfüllenden Werk ein neuartiges Konzept, das in seiner Zeit für Diskussionen sorgte, aber gerade deswegen eines der Hauptgründe für seine Beliebtheit ist: die Aufteilung eines dramatischen Handlungsverlaufs in fast opernhafte Einzelszenen. Das fasziniert und begeistert bis heute sowohl Musiker als auch Zuhörer.

Mit der doppelten Aufführung des Oratoriums „Elias“ macht die Neue Rheingauer Kantorei sich (und natürlich auch ihren Konzertgästen) ein ganz besonderes Geschenk zum 10. Geburtstag. Unterstützt wird der Chor von einem hochkarätigen Solistenquartett und der bekannten Orchestervereinigung Glob’Arte.

Alle Daten auf einen Blick:

Sa, 04. Mai, Rheingauer Dom Geisenheim, 19 Uhr
So, 05. Mai, Schlosskirche Johannisberg, 15.30 Uhr
Elias von F. Mendelssohn-Bartholdy, op. 70

Oratorium für Soli, Chor und Orchester nach Worten aus dem Alten Testament

Elisabeth Scholl, Sopran
Bettina Ranch, Alt
Christian Rathgeber, Tenor
Peter Schüler, Bariton
Neue Rheingauer Kantorei
Orchestervereinigung Glob’Arte
Tassilo Schlenther, Leitung

Karten zu 23.- , erm. 17.- Euro

Fr, 26. April 2013, Kulturtreff Scheune, Geisenheim, 19 Uhr:
Öffentlicher Einführungsvortrag (Eintritt frei)
Es referiert und musiziert Andreas Karthäuser, Organist und Kantor an der Thalkirche, Wiesbaden

Zur Webseite der Neuen Rheingauer Kantorei

„Eine fröhliche Möglichkeit evangelisch zu sein“

Dekanat feiert Abschluss der Kirchenmusikwoche im Kloster Eberbach / 700 Kehlen singen in Basilika

Etwa 700 Menschen haben mit einem Festgottesdienst den Abschluss der Woche der Kirchenmusik des Evangelischen Dekanates Bad Schwalbach in der Basilika des Kloster Eberbach gefeiert. Fünf Menschen im Alter zwischen acht und 74 Jahren gaben dabei ein persönliches Statement ab, warum sie Kirchemusik machen. Alexandra Binding, sagte „Ich spiele im Posaunenchor, weil die Verkündigung der frohen Botschaft mit Blechblasinstrumenten für mich eine ausgesprochen fröhliche Möglichkeit ist, evangelisch zu sein.“ In ihrer Familie sei es Tradition „Blech zu spielen“, so Binding. Gisela Diefenbach, Organistin in Strinz-Margarethä berichtete davon, wie ihre Eltern in der Nachkriegszeit unter schwierigsten Bedingungen, ihr ein Klavier besorgten, weil sie ihr Talent gesehen hätten. Noch heute seien Choräle aus dem Gesangbuch für sie Quelle von Kraft, Trost und Freude zugleich. Die achtjährige Silvana, die bei den „Rotkehlchen“ aus Neuhof mitsingt, sagte selbstbewusst: „Ich singe gerne, weil man seine Gefühle dabei ausdrücken kann!“ Kirchenpräsident Dr. Volker Jung betonte in seiner Festpredigt, dass „wir unseren Liedern zutrauen, dass sie etwas bewegen. Kirche macht Musik – Musik macht Kirche. Und dazu gehört auch ihr“.

Saxofonklänge erfüllen Basilika

Es sei ein besonders würdiger Abschluss, den Gottesdienst im Kloster Eberbach zu feiern. „Hier in der Basilika klingt es ja noch mal alles anders!“ Dass nicht nur der Chorgesang und Bläser im Raum besonders klingen, sondern auch ein einzelnes kleines Saxofon in der Lage ist, „die durchbeteten und durchsungenen Mauern“, zu füllen, davon konnten sich die Besucher während des Gottesdienstes überzeugen. Gert Zimanowski durchflutete die Basilika regelrecht zwischen Psalmversen und den einzelnen Statements mit seinem Saxofon-Spiel. Diese ungewöhnlichen Klänge rundeten, zusammen mit einer alten Truhenorgel, den Posaunen und Trompeten sowie den Sängerinnen und Sängern, unter der Leitung von Dekanatskantor Thomas Wächter, sowie Tassilo Schlenther und Patrick Leidinger den Gottesdienst musikalisch ab. Die Besucher ließen sich von Beginn an vom Gesang der Chöre mitreißen, etwa bei „All creatures our God and king„ von John Rutter. Im Wechsel, mit Chören, Bläsern und Kinderchor stimmten 700 Kehlen Lieder wie „ich singe Dir mit Herz und Mund“ oder „Wenn das Brot, dass wir teilen als Rose blüht“ kraftvoll an.

Dekan Klaus Schmid betonte, dass Martin Luther die Musik nach der Theologie als höchste Kunst bezeichnet habe. „Durch die Musik komme Gott einem besonders nah“. Auch Volker Jung erklärte, dass bereits die ersten Christen die Musik hochgeschätzt hätten. Die ersten Gemeinden könnten viele Lieder vom alltäglichen Kampf singen. „Die Musik helfe einem – auch heute noch – dass der alltägliche Kampf uns nicht niederdrückt. Wir wollen das Wort Christi unter uns wohnen lassen, unter uns klingen und erklingen lassen, damit es zur Lebensmelodie wird“, so der Kirchenpräsident.